Der 80. Vasalauf 2004

Ein Jubiläum besonderer Art
Reisestart: 28.02.2004 – Reiseziel: Schweden

Ein Bericht von Jens Müller

Nach 1997, 2000 und 2001 war es nun schon das vierte Mal, dass es mich nach Schweden zum Vasalauf trieb. Wieder in einer super Truppe – Matthias Neupert, Jan Kolleß, Jens Müller, Evelyn Müller-Holste, Wolfram Herlich und Stephan Herwig (v.l.n.r.) sowie Andrea Seruneit, die hervorragende Bilder von uns machte.

Am 28. Februar machten wir uns auf den Weg nach Rostock zur Fähre, Überfahrt nach Trelleborg und dann noch eine lange Fahrt durch die Nacht nach Rättvik an den Siljan-See. Unser Quartier war in einer schwedischen Wanderhütte, wo wir gemeinsam mit 8 Kanadiern und 2 Dresdnern untergebracht waren. Nun hatten wir eine Woche Zeit, uns den letzten Schliff für die 90 km am 7. März zu geben. Zum Glück gab es ausreichend Schnee und die Temperaturen lagen zwischen -5 und -15°C auch im optimalen Bereich. Zum Trainieren fuhren wir meistens in das Skilanglaufzentrum nach Grönklitt, wo wir hervorragend präparierte Loipen verschiedenster Streckenlängen vorfanden. Obwohl wir erwarteten, dass es zum Jubiläumslauf besonders viele Teilnehmer gab, war dies in den Loipen kaum zu merken. So überfüllt, wie man häufig den Rennsteig vorfindet, war es nie. Vier Tage vor dem Lauf fuhren wir schon einmal zum Start und liefen die ersten 23 km bis Mangsbodarna. Auch die letzten 10 km bis zum Ziel absolvierten wir in einem Testlauf.

Aber auch die Kultur kam nicht zu kurz. Es war sehr spannend, zuzuschauen, wie die berühmten Dalarna-Pferde hergestellt werden. Außerdem besuchten wir das bekannte Ski-Zentrum in Falun und einige von uns nahmen an einer Tages-Tour nach Stockholm teil.

Am 7. März war es dann soweit. Vier Uhr früh fuhr unser Bus zum Start nach Sälen. Alle waren ziemlich aufgeregt und versuchten trotzdem im Bus noch etwas zu schlafen. Nach der Ankunft sollte man sofort die Ski in den Startgarten bringen, damit man in seiner Startgruppe nicht ganz hinten stehen muß. Dann schnell noch etwas essen und trinken, den Rucksack abgeben und nicht zu spät wieder in den Startgarten. Denn es war gar nicht so einfach, seine Ski unter den Hunderten wiederzufinden. Nach einer kurzen Erwärmung wurden der Kleidersack am Rand des Startfeldes abgelegt, die Ski angeschnallt und pünktlich um 8 Uhr setzte sich der Riesen-Lindwurm aus ca. 15.000 Skiläufern in Bewegung. In den ersten Minuten ging es erstaunlich zügig voran, aber nach 800 m führte die Strecke eine Abfahrtspiste hinauf und da ging es nur noch im Schritt-Tempo vorwärts. Erst nach ca. 10 km war die Stop and Go Phase überstanden und man konnte sein eigenes Tempo suchen. Da nach jedem Kilometer ein Schild mit der Entfernung zum Ziel und zum nächsten Verpflegungspunkt stand, konnte man sein Kräfte gut einteilen. Trotzdem wurden auf den letzten Kilometern die Arme und Beine schwer. Äußerst beeindruckend war das begeisterte Publikum an der gesamten Strecke. Da wurden am Rande der Piste richtige Volksfeste gefeiert, mit Musik und Tanz, und man konnte auch überall etwas zu Essen oder zu Trinken bekommen, wenn man danach fragte. An den Verpflegungspunkten wurden viele Läufer über Lautsprecher mit ihrem Namen und einer Menge Applaus begrüßt. So schwanden die Kilometer am Anfang sehr schnell dahin, nur die letzten 10, die schienen nie zu enden. Wenn man dann endlich Mora erreichte, kamen die Kräfte wieder und auf den letzten 100 m im Spalier der klatschenden Zuschauer liefen die Ski von selbst. Mit dem Stolz, den ÄLTESTEN, LÄNGSTEN und GRÖSSTEN Skilanglauf der Welt geschafft zu haben, kamen alle von uns ins Ziel. Jeder war mit seiner Leistung zufrieden und glücklich. Auch nach der Ziellinie wurde jeder Sportler hervorragend betreut, zu seinen abgegebenen Sachen geführt, zum Duschen und mit reichhaltiger Verpflegung versorgt.

Damit war das Erlebnis Vasalauf auch schon wieder vorbei. Am nächsten Tag ging es schon früh wieder auf die lange Fahrt nach Trelleborg, abends auf die Fähre und am nächsten Morgen von Rostock nach Hause. Auch dieser wird bestimmt nicht der letzte Vasalauf für uns gewesen sein.

Ergebnisse:
Jens 5:56:41 h
Matthias 7:10:00 h
Jan 7:52:46 h
Stephan 9:23:45 h
Wolfram 9:25:58 h
Evi 9:33:49 h

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